Kirchenfenster
De Darstellung der alttestamentlichen (Nord-) Fenster gründet sich auf Textstellen aus den Büchen 2.-4.Buch Mose in Anlehnung an klassische Vorlagen.
6 Fenster (AltesTestament): Mose, 6 Fenster (Neues Testament): Jesus, 1992 von Hans-Georg Losert (Verband bildender Künstler, Kulturpreisträger der Stadt Halberstadt) (Beschreibung des Künstlers)
Auffindung Mose
Der Pharao Sethos 1: (1309-1290 v.chr.) hatte befohlen, alle hebräischen männlichen Neugeborenen zu ertränken. Moses Mutter konnte das Kind drei Monate verbergen, dann war sie gezwungen, es ineinem Papyruskästchen im Nil auszusetzen. Pharaos Tochter fand das Kind und ließ es am Hof erziehen. Es wurde wie ein Mitglied der Herrscherfamilie ausgebildet. Die Königstochter hält, im Wasser stehend, das Kind im Arms Zwischen Papyrusschilf schwimmt rechts unten das Körbchen.
Berufung
Moses flieht in die Wüste und heiratet die Tochter eines midianitischen Priesters. Er wandert mit dessen Herden durch die Sinai— Wildnis und lernt dabei, in der Wüste zu überleben. Er kennt seine und seines Volkes Situation. Er hört auf Gottes Stimme aus dem brennenden Dornbusch, kehrt nach Ägypten zurück und sammelt die Hebräer, um sie aus der Sklaverei herauszuführen. Der junge Moses weicht vor einem brennenden Dornbusch zurück. Gemäß der Vorschrift, keine bildliche Darstellung von Gott zu machen, ist das Göttliche durch Steigerung der gelben Farbe in der Spitze des Dornbusches und durch davon ausgehende konzentrische Linien symbolisiert.
Durchzug durch das Rote Meer
Obwohl Ramses freien Abzug zugesichert hatte, verfolgten ägyptische Kampfwagen die abziehenden Israeliten und drängten sie ins Meer. Auf wunderbare Weise wich das Wasser zurück und die Hebräer erreichten das Westufer der Sinai-Wüste, während das ägyptische Heer ertrank. - Moses, mit Wandertasche und Pilgerstab, führt eine kleine Gruppe von Zivilisten durch stark bewegtes Wasser. Der Hintergrund zeigt Wasserstrukturen und Fische, die wie eine Wand der Gruppe Schutz gewähren.
Übergabe der Gesetzestafeln
Während das israelitische Volk auf einem großen Umweg durch den Sinai und die arabischen Wüsten zog, hatte Moses Gelegenheit, die nachwachsende Generation in der Kriegskunst auszubilden. Gleichzeitig entstand durch die Herausbildung von Bundesakt und Gesetzeswerken auf der Basis der 10 Gebote Israel als Nation. Nur so konnte die Eroberung Besiedelung des “Gelobten Landes“ strategisch vorbereitet werden.
Die schwebende weiße Figur stellt sich der Bewegung entgegen und überreicht Moses beschriftete Tafeln. Auch hier wird das Gesicht nur angedeutet.
Wunderbare Speisung in der Wüste
Die Ernährung von über 600 000 Wehrpflichtigen und der dazugehörenden Familien war durch Weidewirtschaft nicht möglich. Grundlage der Ernährung bildete Manna, ein Nahrungsmittel wie Koriandersamen, das gemahlen und zu Fladen gebacken werden konnte. Wasser wurde durch Berührung mit dem Felsen freigesetzt.
Der stehende Moses berührt den Felsen, wobei ein Wasserstrahl entsteht. Eine kniende Frau nimmt Manna—Blättchen auf, während weitere Blättchen-durch das Bild fallen.
Einzug in das gelobte Land
Das israelitische Volk sammelte sich am Ostufer des Jordan, um die Eroberung und Besiedelung des gelobten Landes zu beginnen. Durch Aufgabenteilung war eine Priesterschaft herausgebildet, die über die Gesetze wachte und als Hüter der Bundeslade bestellt war. Moses durfte das gelobte Land nicht betreten. Er starb 120— jährig. Sein Grab ist bis heute nicht bekannt.
Zwei Priester tragen eine Kiste mit den Nationalschätzen in der Hauptbewegungsrichtung unter belaubten Ästen und Trauben. Moses sitzt am unteren Bildrand mit leeren Augen. Tempel und Haus im Hintergrund deuten auf die Ansiedlung und Herausbildung eines nationalen Territoriums der Juden.
Die Christus (Süd-Fenster nehmen Themen der Karwoche auf, wie sie im Matthäus-Evangelium beschrieben ist.
Einzug in Jerusalem/Matthäus 21
Jesus schickt seine Jünger, eine Eselin für ihn zu holen. Er reitet mit dem Tier nach Jerusalem, während das Volk den Weg mit Palmzweigen und Kleidung schmückt. Christus sitzt quer auf einem Esel, der in Bildrichtung über Palmblätter schreitet. Um den Kopf bilden kreisförmige Linien und Dreiecke einen Heiligenschein.
Abendmahl/Matthäus 26
Jesus feiert mit seinen Jüngern das Passahmahl. Er reicht Brot und Wein mit der Aufforderung, dieses Gedächtnismahl zu feiern. Er gibt Brot und Wein als sein Fleisch und Blut. Christus sitzt in der Bildmitte und bricht ein, Brot. Ein Jünger hält den Kelch, ein anderer lehnt sich an dessen Schulter, um besondere Zuneigung und zugleich Trauer auszudrücken.
Vor dem Hohen Priester/Matthäus 26
Jesus wird vor den Hohenpriester Kaiphas geführt. Kaiphas beschuldigt Christus der Gotteslästerung und übergibt ihn dem römischen Statthalter. Der Hohe Priester, mit blinden Augen, klammert sich an eine Gesetzestafel, während er auf dem Richterstuhl sitzt. Eine Gesetzestafel ist zerbrochen, um den Rechtsbruch darzustellen. Jesus steht gefesselt vor ihm und sieht den Betrachter an.
Kreuztragung/ Matthäus 27/31
Die Soldaten setzten Jesus eine Dornenkrone auf, verspotteten ihn und zwangen ihn, das Kreuz zu tragen. Jesus mit überhöht schlank—schwacher Gestalt trägt ein Kreuz, das durch zusätzliche Linien zu einem Korb erweitert wird. Die kreisförmige Bewegung kann die Schwere der Last nicht aufheben. Er schreitet auf drei stehende Kreuze zu.
Tod am Kreuz/Matthäus 27/50
Die Soldaten nagelten Jesus ans Kreuz. Nachdem sich der Himmel verdunkelte, starb Christus in der neunten Stunde. Der sterbende Körper mit auf die Brust gefallenem Kopf hängt kraftlos an den Nägeln. Seine Mutter und sein Lieblingsjünger stehen unter dem Kreuz.
Die Auferstehung/Matthäus 28/lO
Am Ostersonntag gingen Jünger zum Grab, um den Leichnam zu salben. Das Grab war jedoch leer; Jesus erscheint ihnen und bestellt die Jünger nach Galiläa, wohin er vorausgeht. Eine weiße Figur mit verklärtem Gesicht schwebt über einem Gewölbebogen. Fünf Wundmale und leuchtend gelbe Linien unterstreichen die Auferstehung. Zwei seitliche Figuren halten Salbgefäße in den Händen.
Impuls zu den Fenstern in Wiglitz
Einzug in Jerusalem:
Als Jesus einzog in Jerusalem, jubelten die Menschen ihm zu. Er hatte Kranke geheilt. Er hatte ihnen ins Herz gesprochen.
Wo waren sie, als Jesus gekreuzigt wurde?
Jesus braucht nicht Leute, die ihm Beifall klatschen, sondern die zu ihm stehen.
Finde ich Jesus toll oder halte ich zu ihm, egal was ist?
Abendmahl:
Die engsten Freunde feiern das Abendmahl. Es war ein ganz intensives Zusammensein mit Jesus. Das letzte vor der Kreuzigung. Sie werden es nie vergessen.
Trotzdem, einer von ihnen, Judas, schlug sich bald auf die Gegenseite von Jesus. Wie war das möglich trotz all dieser Erfahrungen?
Gehöre ich äußerlich zu Jesus?
Oder ist das mehr?
Verhör:
Jesus wird verhört. Die Wahrheit wird verdreht. Pontius Pilatus wollte es eigentlich nicht.
Aber er ging den Weg des geringsten Widerstandes. „Gelitten nicht nur unter Pontius Pilatus“. Wieviel schlechte Kompromisse habe ich schon gemacht? Wie lange will ich mit der Schuld noch leben, bevor ich sie Jesus gebe?
Jesus trägt das Kreuz
Jesus trägt das Kreuz.
Es ist schwer.
Was macht mir das Leben schwer?
Jesus trägt mit. Bitte nicht vergessen!
Jesus am Kreuz
Jesus am Kreuz. Darunter Maria und sein Lieblingsjünger ohne Namen.
Setzen Sie Ihren Namen ein.
Auferstehung
Auferstehung. Es ist vorbei.
Der Tod ist vorbei.
Jesus ist da. Ganz real. Wie die Sonne:
Auch wenn ich sie hinter den Wolken mal nicht sehe, sie ist doch da.
Ohne die Sonne könnten wir nicht einen Tag leben, ohne Jesus will ich nicht leben.